Kinder- / Jugendmalen im Oberhof
Eine besondere Freude ist mir der Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Oberhof.
Wir sind keine Schule!
Seit ca. 2000 hat sich die Kindergruppe nach der Erwachsenengruppe 1999 gebildet und bis heute bestand. Die Teilnehmer wechseln, wenn andere Themen im Leben wichtiger werden und kommen auch wieder zurück.
Jedes Kind/Jugendlicher, die im Alter von ca. 9 Jahren aufgenommen werden, gilt es dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Damit ist der Unterricht oft schwieriger zu gestalten als bei Erwachsenen. Hat die Gruppe eine Anzahl von Acht, so ist der Unterricht achtmal besonders zuzuschneiden. Deshalb sind wir keine Schule, sondern haben einen individuellen Stil, ähnlich dem der Montesorischulen. Ich wurde schon gefragt, ob ich danach unterrichte, da wußte ich nicht wobei es sich um Montersuri handelt.
Je nach Mitarbeit der Teilnehmer können diese auch weitergebracht werden. Interesse und Wollen an der Sache wird dabei vorausgesetzt.
Schwierig ist auch die Vorbelastung und Rasterbildung im Kopf durch das Elternhaus. Hier wird oft, wie schon vorher erwähnt, Realismus gefordert und die Kinder fallen in einen Zwiespalt, der nur schwer zu überbrücken ist. Die gestalterische Freiheit und experimentieren ist ihnen damit genommen.
Wieder Josef Beuys: Er fordert für Erwachsenenbildung möglichst keinen Unterricht/Lehranleitung zu geben. Alles was der Vortragende "lehrt" verunstaltet das geistige Werden in dem er es vorgibt. Alle machen dann dasselbe und auf die gleiche Art wie der Lehrende. Im Gegenteil kommt es darauf an die Teilnehmer "aus sich heraus" zu entwickeln. Ihnen Material und Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen und anzubieten, die sie nach ihrem Gusto verarbeiten und weiterentwickeln, besonders also die Kinder.
Diese jungen Menschen sind also zaghafte Pflänzchen, die sich ihren Weg zum Wachsen selber finden und dabei Kapriolen schlagen und viel Spass haben sollen.